Ärzte Zeitung, 03.07.2000

Krebshemmende Wirkung von Apfelextrakt an Zellkulturen nachgewiesen

Halber Apfel ersetzt eine Packung Vitamin-Pillen

New York (ner). Schon ein halber Apfel täglich ist wesentlich gesünder, als ständig Vitamin-Pillen zu schlucken. Was Ernährungswissenschaftler seit langem predigen, haben Dr. Marian V. Eberhardt und ihre Kollegen von der Cornell University in Ithaca im US-Staat New York jetzt wissenschaftlich unterlegt: 100 Gramm Apfel haben denselben antioxidativen Effekt wie 1500 Milligramm Vitamin C. Eines sei dabei wichtig: Der Apfel sollte mit Schale gegessen werden.

Es sind vor allem die im Apfel enthaltenen Phenole und Flavonoide, die toxische Sauerstoffradikale abfangen können. Diese antioxidative Aktivität haben die Forscher bei Äpfeln der Marke "Red Delicious" gemessen und in Vitamin-C-Äquivalente umgerechnet (Nature 405, 2000, 903). Resultat: Geschälte Äpfel enthielten bis zu ein Drittel weniger Antioxidativa als Äpfel mit Schale.

Außerdem versetzten die Forscher vier Tage lang Darm- und Leberkrebs-Zellkulturen mit Apfelextrakt. Der Extrakt hemmte die Zellproliferation deutlich - je höher die Dosierung war, desto stärker wurde das Krebswachstum unterdrückt. Auch bei diesen Versuchen bestätigte sich: War in dem Extrakt keine Apfelschale enthalten, resultierte eine wesentlich geringere Wirkung.

Eberhardt führt die starke Proliferationshemmung bei den Krebszellen auf die Apfel-typische Kombination von Phenolsäuren und Flavonoiden zurück. "Die Mechanismen dieses protektiven Effekts sind noch nicht endgültig geklärt", sagte ein Sprecher des britischen Imperial Cancer Research Fund zum Nachrichtensender BBC. Auch sei kein Vorteil von Äpfeln im Vergleich zu anderen Obstsorten bekannt.

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