Medizin 04.01.2001
Regelmäßiger Verzehr von Tomaten kann das
Risiko senken, an Mundkrebs zu erkranken. Seine positive Wirkung
verdankt das Nachtschattengewächs dem Farbstoff Lycopin, der
Gemüse rot färbt und auch in Wassermelonen und Guaven zu finden
ist.
Dass Lycopin krebshemmend wirkt, entdeckten die Biochemikerin
Betty Schwartz und ihre Kollegen von der Hebrew University in
Jerusalem bei Laborversuchen eher zufällig. Die Wissenschaftler
versetzten im Labor auf der Suche nach neuen, wirksamen
Arzneimitteln Mundkrebs-Zellkulturen mit Carotinoiden, die in
vielen Gemüsen natürlich vorkommen und Haut und Gewebe des
Menschen vor unerwünschten Reaktionen mit Sauerstoff schützen.
Der Farbstoff Lycopin, ebenfalls ein Carotinoid, wurde dabei nur
zu Kontrollzwecken eingesetzt. Zur Überraschung der Forscher
starben die damit in Kontakt gekommenen Tumorzellen jedoch ab.
"Dieses Resultat trägt zur wachsenden Gewissheit bei, dass
Lycopin in der Ernährung das Krebsrisiko an vielen Stellen des
Körpers vermindern kann, unter anderem bei der
Bauchspeicheldrüse, Brust, Prostata und im Darm",
kommentiert der britische Wissenschaftler Peter Bramley von der
School of Biological Sciences der Royal Holloway University of
London in Egham das Forschungsergebnis im Wissenschaftsmagazin
"New Scientist". Der Forscher arbeitet derzeit daran,
Tomaten gentechnisch so zu verändern, dass sie mehr Lycopin
enthalten.
Auch frühere Studien hatten Lycopin bereits
gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. So hatten wie im bdw-Ticker vom 02. Juli 1999 berichtet, Wissenschaftler der
Universität Jena festgestellt, dass der Genuß von Tomatensaft
vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann. Tests an der
Harvard Medical School erbrachten den Beweis, dass der Verzehr
von mehr als zwei aus Tomaten gefertigten Produkten pro Woche das
Risiko für Prostatakrebs um bis zu 34 Prozent vermindert.
Almut Bruschke-Reimer
© 2001 bild der wissenschaft
überreicht durch: Holger
Lynen, Gesundheitstrainer,
Hermeskeiler Straße 22, 50935 Köln, Tel: 0221-484-7022,
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