Tomaten und Zwiebeln gegen
Umweltgifte
Sekundäre Pflanzenstoffe
inaktivieren Kanzerogene
KÖLN (bwa). Außer
Radikalfängern wie Vitamin C und E sind auch
sekundäre Pflanzenstoffe sehr wichtig, um
Schädigungen durch Umweltgifte zu verhindern.
Dies berichtete Dr.
Michaela Döll vom Naturwissenschaftlichen
Technikum in Landau. Während Umweltgifte
aufgenommen werden, aktivieren sie das
körpereigene Redoxsystem. Dabei entstehen freie
Sauerstoffradikale und Radikalvorstufen. Diese
können ausgesprochen reaktionsfreudig und
hochgradig zelltoxisch sein. Durch die vermehrte
Gabe von Antioxidantien würden die Radikale
inaktiviert. Dadurch böten sie einen effizienten
Zellschutz, so Döll beim Kongreß für
Orthomolekulare Medizin in Köln.
"Besonders die
Vitamine C, E, B6, das Coenzym Q10, die
Mineralstoffe Selen, Zink und Kalzium seien als
Radikalfänger besonders geeignet. Die besondere
Bedeutung von Zink bestehe darin, daß es die
Aufnahme von Schwermetallen im Körper mindere.
Kalzium verdränge Kadmium in der Konkurrenz um
die Resorption im Körper. Seit einigen Jahren
werden auch die entgiftenden Eigenschaften von
sekundären Pflanzenstoffen diskutiert. Einige
sind wertvoll als Radikalfänger, wie Lycopin aus
Tomaten, Activin in Traubenkernen, Flavonoide wie
Resveratol im Rotwein und Quercetin in Zwiebeln
sowie Epigallocatechin in grünem Tee.
"Andere besitzen ausgesprochene
detoxifizierende Eigenschaften", so die
Pharmazeutin. "Denn sie wirken Schäden
durch krebsfördernde Umweltgifte entgegen."
Einige Umweltgifte kommen als Präkanzerogen in
den Körper und werden sekundär zu echten
Kanzerogenen umgewandelt.
Einige sekundäre
Pflanzenstoffe haben nun die Fähigkeit, über
die Aktivierung von Enzymen die Kanzerogene
wieder zu deaktivieren. Da man sekundäre
Pflanzenstoffe nicht synthetisch gewinnen kann,
spreche damit alles für eine gemüse- und
obstreiche Ernährung, so Döll.
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