KOMMENTAR
In der Ruhe liegt die
Kraft
Von Thomas Kron
Die Art und Weise, wie seit
einiger Zeit über BSE und seit kurzem über die
Schweinemast diskutiert wird, erweckt manchmal
fast den Eindruck, Europas Bevölkerung nähere
sich einem Abgrund.
Fleisch und Wurst sind, das
ist sowieso klar, durch und durch verseucht, sei
es durch Prionen oder Antibiotika und Hormone.
Milch und Käse sind vermutlich auch nicht
unschuldig. Und wer würde wirklich, frei von
allen Zweifeln, zu behaupten wagen, im Gemüse,
Obst, Bier, Wein, Fisch und Brot seien nie und
nimmer Prionen oder andere, viel größere, gar
völlig unbekannte Gemeinheiten?
Und selbst wenn das Risiko
nach allen wissenschaftlichen Daten noch so
gering ist, bleibt doch, glaubt man den stets
vorhandenen Kassandra-Rufen, immer noch jenes
sogenannte Restrisiko, das ja nicht nur ungemein
bedrohlich und ungeheuer gemein ist, sondern
offensichtlich sogar unsterblich. Denn trotz
aller Bemühungen ist es einfach nicht klein zu
kriegen und aus der Welt zu schaffen. Irgendwann
wird es zuschlagen, jenes Restrisiko,
erbarmungslos selbstverständlich. Da können wir
nunmal nichts tun.
Etwas weniger Aufgeregtheit
wäre daher angebracht, und sei es auch nur zum
Erhalt des eigenen Wohlbefindens.
|