Zügiges,
halbstündiges Gehen hilft abzuspecken
Schon mit wöchentlich 2000
Kilokalorien mehr Energieverbrauch senken
Übergewichtige ihr kardiovaskuläres Risiko
MÜNCHEN (wst). Zwei
Nachrichten für Übergewichtige mit sportlichen
Ambitionen: Mit sportlicher Aktivität ohne
Änderung des Ernährungsstils nimmt man, so die
erste, kaum ab; Menschen mit moderatem
Übergewicht jedoch, die sich regelmäßig
körperlich fit halten, haben, so die zweite,
eine deutlich bessere Prognose als inaktive
Schlanke.
Dies hat unter Berufung auf
entsprechende Studienergebnisse Professor Aloys
Berg aus Freiburg auf einer
Fortbildungsveranstaltung der Lipid-Liga in
München berichtet. Allerdings vergaß der
Sportmediziner nicht zu erwähnen, daß fitte
Schlanke nachweislich die günstigste
Lebenserwartung haben. Sich regelmäßig zu
bewegen, lohnt sich bekanntermaßen demnach
immer.
Wie inzwischen aus vielen
Studien als gesichert gilt, sinkt das
kardiovaskuläre Risiko schon dann beträchtlich,
wenn ein bislang körperlich wenig aktiver Mensch
seinen wöchentlichen Energieverbrauch durch
zusätzliche Bewegung um 2000 bis 3000
Kilokalorien steigert.
Diesen Mehrverbrauch zu
erreichen, sei mit einfachen Mitteln und ohne
großen Zeitaufwand jedem möglich, versicherte
Berg. Es genüge, sich drei bis fünfmal die
Woche einen zügigen Spaziergang von je 30
Minuten Dauer zu gönnen und grundsätzlich den
Alltag bewegungsintensiver zu gestalten: Mit
Treppensteigen etwa, anstatt die Rolltreppe oder
den Lift zu benutzen, sowie nähere Besorgungen
mit dem Rad oder zu Fuß anstatt mit dem Auto zu
erledigen. Auf dem Weg zum und vom Arbeitsplatz
mit öffentlichen Verkehrsmitteln lohne es sich
aus kardiologischer Sicht, eine Station vor dem
Ziel auszusteigen, um den Rest des Weges zu Fuß
zu gehen.
Wer über diese
grundsätzlichen Empfehlungen hinaus mehr und
intensiver Ausdauertraining betreibt, kann nach
Bergs Angaben damit natürlich zwar den Nutzen
für Herz und Gefäße weiter steigern, der
zusätzliche Gewinn für die Gesundheit pro
regelmäßig addierter Trainingseinheit wird dann
aber immer geringer.
Bereits leichtes,
regelmäßiges Training reguliert die Blutfette
Wie der Experte für
Rehabilitative und Präventive Sportmedizin
berichtet hat, darf der bislang körperlich
inaktive Hyperlipidämiker schon unter einer
leichten regelmäßigen Ausdauerleistung auf eine
deutliche Besserung bis Normalisierung seines
Blutfettwertprofils hoffen. Die Chancen für
einen körperlich bereits gut trainierten
Hyperlipidämiker, allein durch eine weitere
Steigerung des Trainingsaufwandes den
Fettstoffwechsel zu normalisieren, seien hingegen
schlecht, sagte Berg.
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